Die richtige Fahrtechnik beim Carven

[Jürgen]

Während beim klassischen Skistil die Beine im Schwung in die Kurve gedreht wurden, werden sie beim Carven lediglich in Richtung Kurve „gekippt“. Dadurch kommt es automatisch zum Fahren auf den Kanten der Ski. Die enge Beinstellung, beim Skifahren durchaus Merkmal eines eleganten Fahrstils, ist beim Carven verboten. Voraussetzung für das Kanten ist eine offene, also etwa schulterbreite Skistellung.

Wer das Aufkanten erst einmal beherrscht und damit die Eigenschaften der Bretter voll ausnutzt, kann mit extrem hohen Geschwindigkeiten in weiten Bögen die Hänge hinunterrasen. Das geht mit oder ohne Stöcke – der Könner lässt diese allerdings weg. Nachteil: Die Pisten sind oft zu voll, um genügend Platz für diese rasante Art des Fahrens zu haben.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Fun-Carven mit einem extrem kurzen und taillierten Ski. Bei dieser Technik wird versucht, eine derart starke Kurvenlage zu erreichen, dass es so scheint, als ob der Carver flach über der Piste schweben würde. Daher ist diese Art nur was für Fortgeschrittene und Könner. Grundvoraussetzung: hohes Tempo und viel Kraft in den Oberschenkeln. Das Ganze funktioniert ohne Stöcke.

Aber Vorsicht: An die extreme Schräglage sollte man sich erst langsam hintasten. Aus einer stabilen Mittellage werden die Kurven immer schneller gefahren, und der Körper legt sich zunehmend stärker in die Kurve. Dabei werden die Arme waagrecht zur Seite gestreckt. Wer sich zum ersten Mal auf derart kurze Skier stellt, wird die schnellen Kurven aber zunächst nicht halten können, oft wegrutschen und im Schnee landen.